O, du schöner Westerwald …..
Für die Herbstreise der Aktiven Golfsenioren aus Urloffen hat Reisemarschall Rainer Hartmann dieses Jahr ein von den Lesern des ‘Golf Journal’ mit höchsten Auszeichnungen bedachtes Ziel im Rheinland-Pfälzischen Westerwald ausgewählt:
Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee
in Westerburg, das wiederum im WällerLand liegt, von dem von unserer Reisegruppe bislang noch niemand gehört hatte.
Ein schönes 4-Sterne Haus, welches laut Hausprospekt ‘Genießer mit Wellness verwöhnt, Gourmets mit ausgezeichneter Küche schmeichelt und Golfer wunschlos glücklich macht’.
Ob die Herrschaften dabei hinsichtlich ihrer Eigenwerbung den Mund nicht etwas zu voll genommen haben, oder ob es voll zutrifft, möge jeder für sich selbst beurteilen. Fairerweise muss dabei aber angemerkt werden, dass wir das Spezialitätenrestaurant mit dem angeblich ‘Best German Beef Dry Aged’ nicht aufgesucht und statt der ‘Filet Tasting Plate für 69 Euro’ zwei Tage lang nur vom Büffet geschöpft hatten.
Aber: 900 qm Spa-Bereich mit allen Schikanen, drei Restaurants, die Unterschiedliches anbieten und einen Golfplatz, der den Urloffener Ansprüchen genügt direkt vor der Türe, sprechen für sich.
Das als Naturplatz in direkter Seelage angelegte Spielfeld des hoteleigenen Meisterschaftscourses mit natürlichen Hindernissen und abwechslungsreichen Geländestrukturen bietet alles, was ein ASKler Golferherz höher schlagen lässt: Malerische Aussichten auf den Wiesensee und die Westerwälder Mittelgebirgslandschaft sowie mit Loch 9 eines der längsten Par 5 Deutschlands mit 569 m vom gelben Abschlag. Für die Damen sind es 504 m.
Selbst wenn sich aus der illustren Reisegruppe hier jemand wider Erwarten ein Bogey hat notieren müssen, tat das der allgemeinen Spielfreude keinen Abbruch.
[Bei dem für uns alle unbekannten Objekt zwischen den Bahnen 13 und 14, an dem wir herumgerätselt haben, handelt es sich übrigens um eine Pferdebremsenfalle.]
Angeblich soll ja zu jeder Reise ein Moment gehören, in dem man bereut, nicht einfach zu Hause geblieben zu sein. Der Chronist weiß nicht, wie es den übrigen 23 Teilnehmern ergangen ist, aber von sich kann er behaupten, dass dies auch für diesen Aufenthalt ganz bestimmt keine Sekunde selbst nur ansatzweise zugetroffen hätte:
Die Stimmung der Truppe war durchgehend bestens. Die Zimmer im mediterranen Ambiente gefielen, das Büffet war ordentlich und die Bar gut sortiert. Und zu unserem Glück hat der durch das alte Wehrmachtslied bekannte kalte Wind über den Höhen kaum gepfiffen, sondern schönster Sonnenschein wärmte die zum Teil bereits leicht ergrauten Häupter.
Friedhelm Königs hat es wieder verstanden, die sechs Flights handverlesen so zusammenzustellen, dass alle einigermaßen zufrieden waren – und das ist bekanntlich gar nicht so einfach. Besten Dank dafür!
Amüsiert hatte mich im Hotel die an der Türe zum Raum des Hausmeisters zusätzlich angebrachte hochtrabende Bezeichnung ‘Facility Manager’. Ich unterstelle Selbstironie. Das hat mich beim Schreiben dieser Zeilen aber nun auf die Idee gebracht, dass wir Günther Gallwitz nicht nur mit Seniors Captain ansprechen sollten, sondern sein Amt mit der adäquaten Dienstbezeichnung ‘Chief Happiness Officer’, da zuständig für die gute Laune und die Lautstärke des Fernsehgerätes im Nebenzimmer, angemessen betiteln müssten. Mal ehrlich, das wär’ doch ‘was? (Und das meine ich selbstverständlich nicht ironisch!)
Auf jeden Fall möchte ich mich hiermit – unterstellt im Namen aller Teilnehmer – sehr herzlich bei den Organisatoren dieses Ausflugs, Günther Gallwitz und Rainer Hartmann bedanken!
Es war schlicht und ergreifend wieder eine schöne Abwechslung zum Saisonausklang. Und von Günther haben wir gelernt, dass das zelebrierte Inhalieren eines Cognacs, genossen aus einem Schwenker mit gläsernem Deckel, einfach saumäßig was hermacht. Wir anderen konnten dabei alle nur ehrfurchtsvoll an unserer simplen Plörre nuckeln. Man lernt nie aus!
Georg de Frênes